Erstaunlich wie wenig von Hundehaltern frequentiert dieser rechtsrheinische Uferstreifen zwischen Düsseldorf-Hamm und dem Hafen ist. Besonders wenn man bedenkt, dass gerade das Stück zwischen Golfplatz und Hammer Eisenbahnbrücke unten am Wasser ausgesprochen urig ist und die Köter dort gefahrlos frei umherstreifen können. Es sei denn, der Schäfer ist da. Denn der Kollege, der diese Wiesen mit seinen Viechern bewirtschaftet, kennt in Sachen Hunde kein Pardon und hat selbst drei ziemlich bösartige Tölen am Start, die ihre Herde verteidigen. Andererseits ist dieser Hirte so fair, vorbeikommende Hundegänger vorzuwarnen und ihnen zu empfehlen, lieber umzukehren, bevor es Ärger gibt. Das kann dem geneigten Hundefreund aber nur während der Schafsaison so etwa alle drei Wochen passieren; zwischen etwa Oktober und Ende Februar bleibt die Gegende schaffrei und ist ein wunderbarer Ort, die Hassos und Fiffis leinenlos rennen zu lassen. Besonders schön ist es für Menschen ohne Pkw, denn die können mit dem ÖPNV hin, dann laufen und am Endpunkt wieder prima mit Bus & Bahn abreisen. Wenn es heißt „zwischen Hamm und Hafen“, dann ist das nicht ganz wörtlich zu nehmen, denn das Düsseldorfer Hafengebiet beginnt südlich in Hamm und endet am Medienhafen.

Gut erreichbar mit dem ÖPNV

Insofern gibt es zwei Einstiegspunkte. Der eine liegt nördlich der Hammer Eisenbahnbrücke im Hafengebiet, der andere findet sich am Rheinturm. Wer mit dem Auto kommt, wird normalerweise ein Stück in die eine Richtung gehen, dann umdrehen, um zurückzukehren. ÖPNV-Benutzer haben die Wahl, wobei hier nur die Tour von Süd nach Nord beschrieben wird. Pkwisti geben als Ziel „Fringsstraße 30, Düsseldorf“ ins Navi ein und suchen sich gegenüber der Schrottfirma Augustat einen Parkplatz. Bahnfahrer nehmen eine der S-Bahnen Richtung Neuss und steigen in Düsseldorf-Hamm aus. Dann unterqueren sie den Bahndamm und wenden sich nach links Richtung Rhein. Hinter der leerstehenden und gelegentlich brennenden Papierfabrik geht es um eine Kurve und wieder links in die Fringsstraße, die unten am Deich endet. Von hier aus führen Treppen runter ans Ufer, wo man dann einfach Richtung Norden marschiert.

Google-Map: Die Lausward in Düsseldorf

Soll es im Hafen losgehen, wird es für Autofahrer ein bisschen schwieriger, weil sie sich in der Nähe von Rheinturm und Landtag einen Parkplatz suchen müssen. Außerhalb der Wochenenden und Feiertagen stehen die Chancen ganz gut, den Karren auf den Parkplätzen zwischen Rheinturm und WDR abstellen zu können – als Ziel fürs Navi ginge hier „Stromstraße 20, Düsseldorf„, die offizielle Adresse des Turms. Wenn man von der Ernst-Gnoß-Straße in die Stromstraße einbiegt, liegt die Einfahrt zur Parkfläche gleich links. ÖPNV-Nutzer bringen die Buslinien 725 und 726 in die NÄhe (Haltestelle Stromstraße). In jedem Fall ist von hier aus das runde Gebäude der Wasserschutzpolizei auf der Landzunge an der Westseite des Yachthafens anzusteuern, denn dort geht es über die Fußgängerbrücke in den Hafen.

Unterm Deich und dann am Strand

Wie gesagt: Von Hamm ausgehend führt der Weg einige Zeit lang direkt unterhalb des Deiches. Dann weitet sich der Rheinbogen, und die Wiesen zwischen Deich und Rhein werden immer breiter. Der Fluss zeigt hier seine Kiesstrände, und zwei Wege führen parallel Richtung Norden bzw. um die Halbinsel herum. Denn die Lausward ist eine solche Halbinsel: Die Luftlinie zwischen Start und Zeil beträgt nur knapp über zwei Kilometer, während der Spaziergang am Rhein entlang sich auf ungefähr viereinhalb Kilometer addiert. Dabei geht es zunächst am Kraftwerk vorbei bis man plötzlich und unerwartet auf golfspielende Menschen stößt, die den berühmten „Volksgolfplatz“ an der Lausward nutzen. Der ist eingezäunt, sodass Waldi den Golfern nicht versehentlich die Bälle klauen kann. Da hat man dann aber auch schon unmerklich die Richtung geändert und spaziert nun nach Südosten.

Wo dann die Sandstrände an der Bremer Straße beginnen, an denen es im Sommer an den Wochenenden nachts vor lauter Partys nur so brodelt. Leider bringt das Gefahren für die zarten Pfötchen der Wautzis mit sich, weil der Sand in der warmen Jahreszeit oft stark mit Scherben durchsetzt ist und man bisweilen auch auf notdürftig zugescharrte, noch glühende Kohlen trifft. Das gilt besonders in der Zeit ab dem 1. Mai bis etwa zum 30. September. Abenteuerlustige Autofahrer, die an der Fringsstraße geparkt haben, treten nun den Fußmarsch quer durch den Hafen an. Es empfiehlt sich, hinterm Zollhof rechts in die Kaistraße einzubiegen, an deren Ende dann rechts in die Franziusstraße und gleich wieder links in die Holzstraße, die dann im sanften Bogen unterhalb der Bahnlinie bis zur Fringsstraße führt.

Besonders stark frequentiert ist dieses Gelände nicht; hauptsächlich trifft man dort auf erfahrene und gelassene Hundehalter aus den umgebenden Wohngebieten, die oft hier spazieren. An Wochentagen kann es aber auch passieren, dass man unterwegs niemandem begegnet, außer vielleicht der netten Dame mittleren Alters mit den drei Mischlingen, die eigentlich immer dort anzutreffen ist. Mit der kann man prima fachsimpeln, während die Tölen tollen.

[Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Schwestermagazin „The Düsseldorfer„]

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