Ganz nach dem Vorbild der Lindenstraße hatten auch die Anrheiner übe 16 Jahre ein eigenes Stadtviertel – also, ein richtig echtes Viertel mit richtig echten Straßen und Gebäuden. Es befand sich am Mülheimer Ufer auf der „schäl Sick“ in Köln. Hier gab es die Spedition Krings, die Wirtschaft „Zum Anrheiner“, ein Büdchen und eine Zeitungsredaktion. Ziel der Produktionsfirma war es, ein typisch kölsches „Veedel“ zu simulieren, in dem sich all die kleinen und großen Geschichten rund um die Menschen vor Ort ansiedeln ließen. Weil der größte Teil der Gebäude – wie erwähnt – echt waren, konnte auch der größte Teil der Innenszenen dort gedreht werden. Zusätzlich gab es als Studio eine Halle auf dem ehemaligen KHD-Gelände ein paar Kilometer weiter südlich. Im Dezember 2013, nach dem Ende der letzten Dreharbeiten wurde das Veedel abgerissen; inzwischen ist das Gelände größtenteils neu bebaut.

Google-Map: Hier ungefähr befand sich das Veedel der Anrheiner

Google-Map: Hier ungefähr befand sich das Veedel der Anrheiner

Nicht nur der Name nimmt Bezug auf den Fluss; bei fast allen Außenaufnahmen sieht man die Fußgängerbrücke über den Mülheimer Hafen mit ihrer typischen Silhouette. Da wundert es doch, wie wenig der Rhein eine Rolle in der Serie gespielt hat. Die Ursprungsbesetzung war gespickt mir bekannten rheinischen Schauspielern wie Hildegard Krekel und Ernst H. Hilbich. Im Gegensatz zur legendären Reality-Soap „Die Fussbroichs“ hatte man aber darauf verzichtet, eine rein kölsche Angelegenheit aus der Sache zu machen. Das aber machte die Serie so attraktiv: Die Menschen und Geschichten waren immer typisch rheinisch, aber nie klischeehaft. Auch das zur Serie gehörende Lied „Minsche am Rhing“ von Ex-Bläck-Föös-Sänger Tommy Engel unterstützt das.
Später hieß die Serie "Ein Fall für die Anrheiner", war aber nicht mehr sehr erfolgreich

Später hieß die Serie „Ein Fall für die Anrheiner“, war aber nicht mehr sehr erfolgreich

So brachte es die Serie auf sage-und-schreibe 612 Episoden in 13 Staffeln; auf DVD ist derzeit allerdings nur die erste Staffel verfügbar. Als sich die Rahmenhandlung ein wenig totgelaufen hatte, änderte man den Fokus und den Titel. Ab Mai hieß die Serie „Ein Fall für die Anrheiner“. Aus der Spedition hatte man ein Polizeirevier gemacht, und das Ganze zu einer Krimiserie gemacht – die nie an den Erfolg des Originals anknüpfen konnte und nur knapp drei Jahre lief. Gezeigt wurden die Folgen jeweils sonntags im WDR-Fernsehen um 17:45. Bisher konnte sich der WDR nicht dazu durchringen, eine oder mehrere Staffeln zu wiederholen. Unter Fans werden deshalb Mitschnitte als Videodateien rege getauscht. Einige weniger Episoden stehen in voller Läge auf YouTube – aber auch die folgende kleine Reportage in der WDR Lokalzeit über das richtig echte Viertel:

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